Wow! In dieser Woche ist die Zeit noch einmal rasant schneller weggetickt als letzte Woche. Es waren zwei wirklich gute Wochen für uns hier in Arkansas. Ich werde mit großer Dankbarkeit an die unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier denken, wenn mir mal wieder ein Busfahrer in Berlin mit fettem Grinsen im Gesicht die Tür vor der Nase zumacht, gerade wenn ich angerannt komme, oder wenn ich die geballte latent genervte Atmosphäre in Berlin ertragen muss. Northwest Arkansas zeigt, dass Menschen sich grundsätzlich anders benehmen können.
Wir haben diesmal eine tolle Gruppe von Schülern dabeigehabt. Sie haben verstanden, worum es in so einem Austausch geht und waren sehr gute Botschafter unserer Schule, unserer Stadt und unseres Landes. Wenn irgendwelche Menschen auf uns zukommen und sagen, dass sie gerne jemanden aus unserer Gruppe beherbergt hätten und aufgrund der Begegnung mit uns total daran interessiert seien, nach Deutschland zu kommen, dann ist das im Prinzip die Essenz eines solchen Austauschprogramms.
Rein zufällig wurde uns gestern zum Abschluss in der Har-Ber High School die Frage gestellt, welche Stereotypen über die USA wir bestätigt gefunden hätten und welche nicht. Exzellente Frage! Auch hier muss ich wieder sagen, dass das genau der Grund ist, warum Deutsche und Amerikaner solche Austauschprogramme machen sollten: Unser Bild der USA ist von Stereotypen geprägt, genau wie das der Amerikaner über uns. Deutsche sind nicht alle in Lederhosen und Dirndl herumrennende, ständig Bier trinkende Oktoberfestgäste. Und die amerikanischen Schüler wiesen zurecht daraufhin, dass die High School-Filme eben meilenweit von der Wahrheit entfernt seien. Das konnten wir auch sehen.
Und das Wildcatsteam hat die Nummer 1 im Staat geschlagen! Wie viele Menschen waren bei diesem Footballspiel zwischen zwei Schulen? Rund 3000 Leute werden das wohl gewesen sein. Ich werde daran denken, wenn mal wieder ein paar Personen bei uns in der Halle sind, wenn die Basketballer ein Heimspiel haben. Und dann werde ich wieder fragen: Entschuldigen Sie, kann es sein, dass Sie sich verirrt haben?