Als ich mich für diesen Austausch anmeldete, rechnete ich damit, dass es toll wird. Nach Amerika zu kommen, war immer ein Wunsch von mir. Und dann wurde er ermöglicht.
Ich kam in Amerika an, und nach nur einer Woche, habe ich mich bei meiner Gastfamilie wohlgefühlt. Und damit meine ich, richtig wohlgefühlt. Mit allen habe ich mich super verstanden! Mein Gastvater erinnerte mich sogar manchmal an meinen eigenen. Ich kann das, glaube ich, nicht beschreiben…Deutschland habe ich auf jeden Fall nicht vermisst. Nichts von all dem, von meinem „richtigen“ Leben, Aber Gründe gab es dazu nicht. Ich hatte mit Hailey einfach so ein tolles Verhältniss, dass ich mich in keiner Sekunde nicht gut aufgehoben gefühlt habe. Als Hailey am letzten Abend meinte, sie würde nicht wollen, dass ich fliege, weil sie dann ihre neue Schwester verliert, war ich mehr als berührt. Ich habe noch nie so eine Freundlichkeit, wie bei meiner Gastfamilie getroffen. Man muss sich das mal überlegen: Diese Menschen kannten mich nicht, ich war nur ein Mädchen aus Deutschland, vom anderen Ende der Welt, und sie haben sich so um mich gekümmert, als wäre ich ihre zweite Tochter (diese Bezeichnung kam von meiner Gastmutter)!
Ich will mich hier auch bei meinen Lehrern bedanken! Ein ganz ganz ganz dickes Dankeschön, weil Sie es mir ermöglicht haben, Hailey kennenlernen zu dürfen. Hailey ist eine ausgesprochen bemerkenswerte Person – ihr Charakter ähnelt sehr stark meinem eigenen. Wir haben uns einfach perfekt Verstanden und ich habe jetzt eine Freundin am anderen Ende der Welt, in Amerika, gefunden.
Und nicht nur eine Freundin. Alle Freunde von Hailey, die ich kennengelernt habe, waren sooo nett zu mir. Sie haben mich sofort aufgenommen, sodass ich mich richig Amerikanisch gefühlt habe. Vor allem in der zweiten Woche hatte ich das Gefühl, ich wäre einer von ihnen. Es entstanden sogar Insider-Witze.
Ich glaube, ich werde nicht die richtigen Worte finden, um zu beschreiben, wieviel Glück ich habe, um meine Freunde in Amerika kennengelernt zu haben.
Was ist jetzt mein Fazit? Also, der erste Punkt ist, dass ich jetzt noch mehr Motivation habe, Englisch zu lernen. Ich will diese Sprache einfach perfekt beherschen können. Der zweite Punkt ist, dass man, wenn man Arkansas nach Berlin fliegt, einen so heftigen Jetlag hat, dass man bis 17:30 schlafen kann .. Ja ja, ich fühle Amerika immer noch xD Und der letzte Punkt: Ich habe erfahren, dass diese ständige Unfreundlichkeit, wie sie in Berlin herrscht, wirklich nur in meiner Stadt sehr ausgeprägt ist. Springdale ist das komplette Gegenteil, und ich durfte zwei Wochen die Gastfreundschaft von Amerikanern erfahren und habe so Bekanntschaften gemacht, die hoffentlich ein Leben lang anwähren.
Ich muss gestehen, dass mir meine Amerikaner richtig fehlen. Und damit hätte ich niemals gerechnet. Der Austausch hat mir sehr viel gebracht, und vor allem: Tränen. Solch einen harten Abschied hatte ich noch nie. Es tat richtig weh, alle wieder zu verlassen, doch ich besuche Hailey wieder! Meine „Schwester“